Die Kameras von Smartphones werden immer besser, so dass es mit dem richtigen Know-How kein Problem mehr ist schnell und professionell Smartphone-Videos zu machen – also quasi „professioSCHnell“. Denn gut kann jeder, wenn er nur genug Zeit hat. Als Selbständiger hast du aber nicht den ganzen Tag Zeit um künstlerisch wertvolle Imagefilme für dich selbst zu drehen.
Auf dieser Seite gibt dir Video-Experte Armin Bichler von Stadtshow Videoproduktion München viele wertvolle Tipps, wie du mit deinem iPhone oder Android-Smartphone Videos drehen und direkt mit einer App professionelle Handyvideos schneiden kannst.
Nachbearbeitung:
WEITERE THEMEN FÜR SELBSTÄNDIGE UND UNTERNEHMEN
11 Tipps für bessere Smartphone-Videos
Filmen mit dem Smartphone
Die richtige Kamera-App verwenden
Die standardmäßig installierte Kamera App Smartphones muss nicht zwangsläufig die beste sein.
Manchmal lohnt sich der Blick in den App-Store eures Vertrauens (iTunes, Google Android Shop oder Windows Store).
Man kann die meisten Kamera Apps in einer Lite-Version testen und sehen welche einem am besten gefällt.
Wer seine Videos direkt am Smartphone schneiden und bearbeiten will, der sollte gleich eine Video-Editor-App wie VivaVideo wählen.
Damit kann man dann verschiedene Filter live auf das Video Bild anwenden, Videoclips kürzen und zusammenschneiden sowie Übergänge, Texte, Filter und Musik hinzufügen.
Eine komplett kostenlose Alternative zur Standard Kamera ist die Open-Camera.
Das Smartphone quer halten
Der erste Schritt zu einem professionellen Video mit dem Smartphone ist, dass man das Aufnahmegerät mit beiden Händen oder zumindest mit einer Hand hält.
Bis jetzt werden die meisten Videos auf YouTube im Querformat (Landscape) 16:9 hochgeladen.
Wir befinden uns aber mitten in einer Trendwende hin zum Hochformat mit 9:16.
Die Gründe dafür sind, dass die Mehrheit der Internetbenutzer im Jahr 2021 mit dem Smartphone Videos schauen. Außerdem hat man mit vertikalen Videos mehr Anzeigefläche bei sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram. Mehr Fläche bedeutet mehr Reichweite.
Wenn möglich Bildstabilisator einschalten
Die meisten Kamera-Apps besitzen unter den Einstellungen die Möglichkeit einen sogenannten Bildstabilisator anzuschalten. Damit werden Aufnahmen weniger verwackelt und das berühmte Zittern wird weitestgehend ausgeglichen.
Ruhig halten
Egal ob mit oder ohne digitalen Bildstabilisator, sollte man bei Aufnahmen mit dem Smartphone das selbige möglichst ruhig halten. Als vor 20 Jahren der Film “Blair Witch Project” ins Kino kam mussten sich die Menschen, die sich diesen Amateur-Film im Kino anschauten, wegen der verwackelten Bilder übergeben.
Auch bei YouTube trifft man oft auf Videos, bei denen man nicht lange zu sehen will. um zu vermeiden, dass die Zuschauer wenig Freude am eigenen Video haben, sollte man möglichst wackelfreie Aufnahmen erstellen.
Dazu gehört auch, dass man nicht abrupt schwenkt von links nach rechts oder von oben nach unten. idealerweise schwenkt man überhaupt nicht. Als Faustregel kann man sich merken:
Schwenken nur wenn es unbedingt sein muss.
Und auch ohne Bildstabilisator eine möglichst ruhige Aufnahme zu machen, kann man sich z.b. auf etwas abstützen.
Stativ und Mikrofon verwenden
Ambitionierte Filmer können die Qualität ihrer Smartphone-Videos mit jeder Menge Zubehör verbessern. Als erstes würde ich ein Stativ empfehlen, damit das mit dem ruhig halten auch wirklich klappt. Jedoch hat man auf Reisen wenig Lust ein schweres Teil herumzuschleppen. Hierfür gibt es sogenannte „Gorilla Pods“, die man schnell und flexibel an allen möglichen Orten befestigen kann.
Für Technik-Geek ist vielleicht sogar ein Schwebe-Stativ für das Smartphone interessant. Damit kann man Kamerafahrten machen und Dynamik ins Video bringen.
Wer Tonaufnahmen in Form von Interviews oder Live-Kommentaren plant, der benötigt zudem ein Mikrofon. Die Ton-Qualität ist schon mit einem günstigen Smartphone-Mikrofon für ein paar Euro um Welten besser als mit dem eingebauten Mic.
Die richtige Perspektive wählen
„Wir können kein Bild mit der Freiheitsstatue machen, weil sie zu groß ist.“
Dieser legendäre dümmliche Satz stammt von einem guten Freund von mir, mit dem ich einst in Las Vegas war. Wir standen direkt vor der Freiheitsstatue des New York New York Hotels. Von diesem Punkt aus wäre es wirklich kein schönes Bild mit der Freiheitsstatue geworden. Jedoch allgemein auszuschließen dass ein Foto nicht möglich sei, ist einfach nur Faulheit.
Das Gleiche gilt für Videoaufnahmen. Für gute Aufnahmen muss man unter Umständen weiter weg, näher ran oder aus der Froschperspektive filmen. Dadurch erspart man sich z.b. den verpönten Hochkant-Modus oder das Schwenken, dass nötig wäre um die Freiheitsstatue aus der Nähe von oben bis unten komplett drauf zu bekommen.
Aus verschiedenen Perspektiven filmen
Wenn man eine relativ statische Szene filmt, bei deran sich Zeit nehmen kann, sollte man das Geschehen aus mehreren Perspektiven filmen. Dadurch sorgt man im späteren Video für mehr Abwechslung und gibt dem Zuschauer das Gefühl einen nicht nur subjektiven Blick auf das Geschehen zu werfen, sondern es eben aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können.
Einstellungsgröße abwechseln
Unter Einstellungsgröße versteht man, wie groß ein Motiv im Bild erscheint. Ist das Motiv Bildschirm füllend zu sehen, spricht man von einer Nahaufnahme oder einem close up. Das kann z.b. das Gesicht der Freiheitsstatue sein.
Ist das Motiv hingegen nur ein Teil des Bildes, spricht man von einer Totale. das ist z.b. der Fall wenn eine Person vor der wesentlich größeren Freiheitsstatue steht.
Für ein professionelles und abwechslungsreiches Video sollte man diese beiden Einstellungsgrößen immer abwechseln. Idealerweise macht man Aufnahme in der Totale und anschließend noch eine Nahaufnahme eines besonderen Details.
Auf das Wesentliche konzentrieren
Um bei der späteren Nachbearbeitung nicht ewig nach den Guten Stellen suchen zu müssen, sollte man bereits beim Aufnehmen darauf achten, nicht so viel Überflüssiges zu filmen. Mein Powertip hierfür:
Nach einer guten Aufnahme sofort Stopp drücken!
Dadurch wird die Videodatei abgeschlossen. Bei der Nachbearbeitung weiß man später, dass die Sehne, die man für das Urlaubsvideo verwenden will, am Ende des Videoclips ist. Man muss dadurch nicht den kompletten Clip nach Highlights durchsuchen, sondern kann direkt ans Ende springen.
Kurze Clips machen
Der Vorteil am kurzen Clips ist zum Einen, dass man bei der Nachbearbeitung weniger Material hat. Zum Anderen ist der Speicherplatz des Smartphones (noch) nicht unendlich und man kann mit kurzen Clips Platz sparen. Dabei sollte man auch immer im Hinterkopf behalten, dass eine Aufnahme im fertigen Video eine Länge von maximal 5 Sekunden haben sollte. Natürlich gibt es Ausnahmefälle, aber die bestätigen die Regel.
Nachbearbeitung:
Nun geht es darum aus den vielen Einzel-Clips, die man auf einer Reise oder im Laufe der Zeit auf seinem Smartphone aufgenommen hat, ein Video zu erstellen. Machen wir uns nichts vor: Dieser Teil kann extrem zeitraubend sein. Man kann bei der Nachbearbeitung unglaublich viel Zeit mit Detail-Arbeit verschwenden, die im Endeffekt keinem etwas bringen. Deshalb halte ich es mit der 80:20-Regel:
In 20% der Zeit schafft man 80% der Arbeit. Dabei sollte man es belassen. Außer man will einen Oscar gewinnen.
Nicht übertreiben!
Viele Amateure neigen dazu ein Video mit Titeln, Effekten und Überblendungen zu überladen. Das kostet alles viel Zeit für wenig Ertrag. Ich würde deswegen einen einfachen Videoschnitt machen, bis man gut genug bei den Basics ist um zur Kür zu gelangen:
- kurze Sequenzen (2-5 Sekunden)
- Sinnvolle Reiheinfolge
- Abwechseln von Eistellungsgrößen und Perspektiven
- Musik unterlegen
- FERTIG!
Bearbeitung direkt am Smartphone
Ebenso wie eine Kamera App besitzen viele Smartphones auch einen vorinstallierten Video-Editor, mit dem man mehrere Videoclips kürzen und zusammenfügen kann. Das reicht um eine überschaubare Anzahl an Clips in ein kurzes Video zu verwandeln.
Natürlich gibt es dafür auch noch professionelle Apps, mit denen man Musik hinzufügen, Filter anwenden und Titel einblenden kann.
Ich habe selbst einige Video-Editor-Apps getestet und war mit keiner wirklich zufrieden. Ich verwende hierfür die Android App Video Show, allerdings nur zu experimentellen Zwecken wie einem Smartphone Live-Vlog auf Youtube oder Facebook. Der Haken: Im fertigen Video hat man bei der kostenlosen Version in der rechten unteren Ecke den Schriftzug der App. Wer mit der App gut zurechtkommt und diese öfter verwendet, kann die paar Euro für die Vollversion ohne Wasserzeichen bestimmt verschmerzen.
Bearbeitung am Computer
Der Vorteil bei der Videobearbeitung am Computer ist, dass sie wesentlich übersichtlicher und einfacher ist, als am kleinen Smartphone Display. Der Nachteil ist, dass die meisten Programme kostenpflichtig sind.
Wer nicht 50 € im Monat für professionelle Video Programme ausgeben will, den würde ich den Video Maker von Magix empfehlen.
Dieser ist einfach zu benutzen, bietet viele Effekte und kostet zwischen 50 und 100 Euro.
Ein kostenloses Videobearbeitungsprogramm ist z.b. der Windows Video-Editor (ehemals Movie Maker) der auf jeden Windows-PC standardmäßig installiert ist.
Eine Alternative dazu ist das ebenfalls kostenlose Lightworks mit dem auch schon der ein oder andere professionelle Spielfilm geschnitten wurde. Mit ein bisschen Übung kann man mit dem Programm bestimmt gute Sachen machen. Ich bin jedoch kein Fan davon.
Bearbeitung Online
Die Geschwindigkeit des Internets macht es möglich schnell und einfach Videos mit einem Online-Video-Editor zu bearbeiten. Ich bin ein großer Fan von Invideo.
Mit tausenden Vorlagen und einem riesigen Video- und Musik-Archiv mit Stock-Footage kann jeder Anfänger mit InVideo professionelle Videos machen.
- Vorlage auswählen
- Videoclips hochladen.
- Vorlage anpassen
- Video exportieren
Videoschnitt
Unter Videoschnitt versteht man das Kürzen und Arrangieren einzelner, kurzer Video Sequenzen zu einem großen Ganzen. Egal, ob man seine Videos auf dem Smartphone oder am Computer bearbeitet, es gibt ein paar Tipps, die für den allgemeinen Videoschnitt hilfreich sein können.
Länge – Kürze
Die Länge der Elemente soll so kurz wie möglich und so lang wie nötig sein.
Hier gilt: in der Kürze liegt die Würze. Der Zuschauer ist schnell gelangweilt, wenn eine Aufnahme, die im Prinzip nichts Neues bietet, zu lange zu sehen ist. Beispielsweise wenn man 10 Sekunden die Freiheitsstatue aus derselben Perspektive ohne Bewegung sieht.
Wer sich Nachrichten anschaut, wird merken, dass eine Aufnahme in der Regel zwischen 3 und 5 Sekunden zu sehen ist, bevor der nächste Schnitt kommt. Bei Kinofilmen kann die Schnittfrequenz wesentlich höher sein. Vor allem bei Actionfilmen wird im Sekundentakt geschnitten.
Je nachdem welchen Stil man bevorzugt, sollte man sich an diesen Längen orientieren. Die Zuschauer werden es einem danken, dass man ihnen nicht mit einem Dia-Vortrag-ähnlichen-Video die Zeit raubt.
Abwechslung
Wie bereits beim Filmen erwähnt ist die Abwechslung von Perspektiven und Einstellungsgrößen ein Kriterium, dass für Professionalität und Kurzweiligkeit sorgt.
Schneidet man nur Totale an Totale, wird das auf Dauer ermüdend für den Zuschauer, der sich ständig in einer großen Landschaft mit vielen Details zurechtfinden muss. Wechselt man eine Totale mit einer Nahaufnahme ab, lässt man den Zuschauer einen genaueren Blick drauf werfen, bei dem er weniger Informationen verarbeiten muss.
Musik & Audio-Bearbeitung
Unverzichtbar für ein gutes Video ist Musik. Ich sage nicht mal die passende Musik, sondern einfach nur Musik. Empfehlenswert ist nicht nur deswegen ein Youtube-Kanal. Denn YouTube biete eine große Audio-Bibliothek mit kostenlosen Liedern, die man für eigene Projekte verwenden kann. Viele davon kann man sogar für kommerzielle Videos benutzen. Einfach nach der passenden Stimmung oder Musik-Richtung suchen und reinhören. Hier würde ich aber auch nicht zuviel Zeit liegen lassen. Irgendein rhythmisches Instrumental-Stück (ohne Gesang 😉 aus dem Dubstep oder Electro-Bereich ohne große Kapriolen und Ablenkungen wird den Job am besten erledigen.
Für den Anfang ist man wahrscheinlich schon genug mit der Video-Bearbeitung an sich beschäftigt, sodass man die Musik am Ende einfach unter das Video legen kann und die ganze Atmo (Audio-Elemente der Video-Sequenzen) löschen kann.
Ich würde alle Audio-Elemente des Videos entfernen und nur die Musik laufen lassen. Wer wichtige Ton-Sequenzen im Video hat (O-Töne), muss bei diesen evtl. die Musik leiser stellen, damit man das gesagt verstehe kann und der Ton nicht übersteuert. Das geht bei jedem Programm anders. Meist erreicht man die Audio-Einstellungen einer Datei über einen Rechts-Klick mit der Maustaste auf die entsprechende Sequenz.
Um das Video noch einen Tick professioneller zu machen, kann man die Schnitte auf den Takt der Musik setzen. Das heißt, dass eine Szene zur anderen wechselt, wenn z.b. gerade ein Schlag der Bassdrum zu hören ist.
Voice-over
Wer sein Video zusätzlich kommentieren will, benötigt dafür ein USB-Mikrofon um am Computer eine gute Tonqualität zu erreichen. Mit einer Audio Recording Software wie z.b. Audition oder Audacity kann man seine Stimme aufnehmen und Pausen oder Versprecher ganz einfach herausschneiden. Damit der gesprochene Text auch zum Video passt, sollte man das Video auf Stumm abspielen, während man den Text spricht.
Entweder schreibt man den Text vorher und liest ihn dann zum Video oder man plappert frei von der Leber weg drauflos, wenn man das Talent dazu hat.
Soll ich Dir bei der Umsetzung helfen?
Mit diesen Tipps solltet ihr aus eurem gefilmten Smartphone-Video-Material ein unterhaltsames Video erstellen können.
In der Theorie zumindest.
In der Praxis ist es oft schwer alle Dinge zu berücksichtigen und man braucht für jeden Arbeitsschritt sehr lange.
Damit du deine Zeit sinnvoller in dein Business investieren kannst, unterstütze ich dich im Bereich Video und Online-Marketing!
Ich entwickle mit dir einen effizienten Workflow, mit dem du selber in Rekordzeit Videos veröffentlichen kannst!
Dabei unterstütze ich dich anfangs in jedem Schritt, bis du selber laufen kannst:
- Themenfindung
- Konzeption
- Videodreh
- Videobearbeitung
- Promotion